Estlands Außenminister: Dialog mit der Türkei fortsetzen

19.10.2017 16:48

Tallinn (dpa) - In der Krise mit der Türkei will das derzeitige
EU-Vorsitzland Estland den Gesprächsfäden nicht abreißen lassen. 
«Es
liegt im Interesse Estlands und der EU, einen Dialog mit der Türkei
aufrechtzuerhalten und zu entwickeln», sagte Außenminister Sven
Mikser nach einem Treffen mit dem türkischen Europaminister Ömer
Celik am Donnerstag in Tallinn. Der Verschlechterungen auf dem
Gebiet der Menschenrechte und der Medien- und Redefreiheit würfen
 
jedoch viele Fragen auf. Als Beitrittskandidat werde von der Türkei
erwartet, zügig positive Schritte zu unternehmen, sagte Mikser.

Estland gehöre weiterhin zu den Mitgliedstaaten, die eine Erweiterung

der EU unterstützten. In der Staatengemeinschaft bestehe aber kein

Konsens über die Fortsetzung der Beitrittsverhandlungen mit Ankara, 

hieß es in einer Mitteilung der Außenamts in Tallinn.

Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei ist seit längerem
angespannt und steht auch auf dem Programm des EU-Gipfels am
Donnerstag und Freitag in Brüssel. Besonders die Beziehungen zwisch
en
Berlin und Ankara haben sich deutlich verschlechtert. Für die im
Wahlkampf entstandene deutsche Position, die Beitrittsverhandlungen
abzubrechen, gibt es aber keine Mehrheit in der EU.