Grünen-Politiker werfen Lindner verantwortungslose Euro-Ideen vor

20.10.2017 04:00

Berlin (dpa) - Mit seinen Vorschlägen für eine Reform der Eurozone
stößt FDP-Chef Christian Lindner bei den Grünen auf heftige Kritik.
«Diese permanente Angst davor, dass gutes deutsches Geld in einem
südeuropäischen Moloch versinkt, ist geradezu paranoid», sagte die
Europaexpertin und Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner der
Deutschen Presse-Agentur. Niemand fordere eine Transferunion. Der
grüne Europaabgeordnete Sven Giegold nannte es «absurd» und
«verantwortungslos», dass Lindner sich für den Austritt Griechenlands

aus dem Euro ausgesprochen hat. «Damit redet man den Konkurs doch
herbei», sagte er der dpa.

Die FDP fordert unter anderem ein geordnetes Austrittsverfahren aus
dem Euro, ein Verfahren für geordnete Staatsinsolvenzen und
automatische Sanktionen, wenn ein Land gegen die
Euro-Stabilitätsregeln verstößt. Die Vorschläge der Freidemokraten

zur Europolitik halten die Grünen für einen der dicksten Brocken für

die Jamaika-Sondierungen.

«Wenn Griechenland austritt, haben die Leute Angst, dass morgen auch
Italien austritt», sagte Brantner. Dann gebe es eine solche
Kapitalflucht, «dass der ganze Euroraum explodiert». Das «Gerede von

geordneten Staateninsolvenzen» befeuere Panik auf den Märkten.