Land zahlt 10 Millionen Euro für Guthaben-Verwahrung bei der EZB

20.10.2017 14:37

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Land Baden-Württemberg muss wegen der
Verwahrung von Guthaben bei der Europäischen Zentralbank (EZB) tiefer

in die Tasche greifen als bisher. Man zahle dieses Jahr rund 10
Millionen Euro an Negativzinsen und damit gut doppelt so viel wie
2016 (4,8 Millionen), sagte ein Sprecher des Finanzministeriums
am Freitag. Zuvor hatten der «Mannheimer Morgen» und die «Heilbronn
er
Stimme» (Freitag) darüber berichtet.

Für Guthaben bei der EZB berechnet das Finanzinstitut ein
Verwahrentgelt von 0,4 Prozent pro Jahr. Man benötige eine gewisse
Liquidität, daher seien Negativzinsen nicht zu vermeiden, heißt es
aus dem Ministerium. Der Sprecher verwies darauf, dass die
Liquiditätskosten schon höher waren - früher habe man zwar für
Guthaben Geld bekommen, aber auch deutlich mehr für Kredite zahlen
müssen.

2016 lag die Spanne zwischen Zinsen für Guthaben (Geldmarktzins) und
längerfristigem Zins zur Kreditaufnahme (Kapitalmarktzins)
den Angaben zufolge bei 1,04 Prozent. Hätte man also einen
langfristigen Kredit aufgenommen und den gleichen Betrag angelegt,
hätte man unter dem Strich 1,04 Prozent Zinsen gezahlt. 2010 lag der
Wert bei 3,33 Prozent. «Vor acht Jahren hatten wir also Kosten, die
mehr als dreimal so hoch waren», sagte der Sprecher.