Grüne kritisieren EU-Vorschlag für CO2-Werte bei Autos

08.11.2017 10:24

Brüssel (dpa) - Die Grünen kritisieren die geplanten EU-Vorgaben zur
Senkung der Klimagase bei Autos und Vans. «Der Vorschlag der
EU-Kommission ist eine Mogelpackung», sagte der Fraktionsvize
im Bundestag, Oliver Krischer, am Mittwoch. «Ganz offensichtlich
haben die Lobbyverbände der Automobilwirtschaft bei der Kommission
mal wieder ganze Arbeit geleistet.»

Auch mit dem neuen Vorschlag für die Jahre 2022 bis 2030, der am
Mittwoch in Brüssel vorgestellt werden sollte, werde es weiter
«Betrügerei bei Spritverbrauch und CO2-Ausstoß» geben, kritisierte

Krischer. «Statt Prozenttricksereien, brauchen wir hier klare
Grenzwerte, die die Fahrzeuge auch im Alltagsbetrieb einhalten
müssen.» Gebe es zu schwache Vorgaben aus Brüssel, müsse die
Bundesregierung auf nationaler Ebene nacharbeiten.

Die EU-Kommission wollte am Vormittag über einen vorab ausgehandelten
Kompromiss entscheiden. Bis 2025 sollen demnach Neuwagen 15 Prozent
weniger Kohlendioxid ausstoßen, bis 2030 dann 30 Prozent weniger.
Sonst drohen den Autobauern deftige Strafen. Eine verbindliche Quote
für Elektroautos oder andere alternative Antriebe soll es aber nicht
geben.

Stattdessen ist ein Anreizsystem geplant: Wenn die Unternehmen ihren
Anteil an abgasarmen oder abgasfreien Modellen rasch steigern, sollen
sie beim Erreichen der CO2-Ziele Bonuspunkte bekommen. Dies gilt,
wenn 2025 mehr als 15 Prozent und 2030 mehr als 30 Prozent ihrer
verkauften Flotte emissionsarm sind.