Deutsche Industrie: «Gefahr eines sehr harten Brexits bleibt hoch»

10.11.2017 12:56

Berlin (dpa) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält
angesichts der schleppenden Verhandlungen die Gefahr eines «sehr
harten Brexits» weiterhin für hoch. Das sagte
BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin. Der BDI und die Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sind Teilnehmer eines Treffens
der britischen Premierministerin Theresa May mit
Wirtschafts-Spitzenverbänden am kommenden Montag in London.

Die Gespräche über den EU-Austritt Großbritanniens am 29. März 2019

laufen seit fast fünf Monaten. An diesem Freitag wollen der
EU-Unterhändler Michel Barnier und sein britischer Kollege David
Davis eine Zwischenbilanz vorlegen.

Lang sagte, der BDI wünsche sich mehr Klarheit über die britischen
Vorstellungen für die kommenden Jahre über 2019 hinaus. «Es ist
wichtig zu wissen, welche Optionen für London in Frage kommen. Die
deutsche Wirtschaft braucht dringend Rechtssicherheit über den Status
unserer Mitarbeiter im Vereinigten Königreich.» Es sei bedauerlich,
dass es noch keinen ausreichenden Fortschritt in den Verhandlungen
gebe. «Wir haben schon jetzt zu viel Zeit verloren.» Klar sei aber
auch: «Ohne konkrete Aussagen zu den finanziellen Verpflichtungen
werden wir nicht vorankommen.» Die Unternehmen bereiteten sich auf
alle Szenarien vor.