Eurokurs legt nach schwachen US-Daten zu

29.07.2021 16:59

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Donnerstag anfängliche Gewinne
nach schwachen US-Konjunkturdaten ausgeweitet. Am Nachmittag stieg
der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1889 US-Dollar und damit so
hoch wie seit etwa drei Wochen nicht mehr. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1873 (Mittwoch:
1,1807) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8423 (0,8470) Euro.

Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr merklich schwächer gewachsen als
erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal auf
das Jahr hochgerechnet um 6,5 Prozent zum Vorquartal. Volkswirte
hatten hingegen mit einem Plus von 8,4 Prozent gerechnet. Das
Wachstum hat sich im Vergleich zum ersten Quartal kaum beschleunigt.

Während der Konsum das Wachstum antrieb, belastete die schwächelnde
Bauindustrie. Die Bauinvestitionen gingen deutlich zurück.
«Angesichts der zahlreichen Meldungen über Knappheit an Baustoffen
sollte dies nicht als Zeichen einer Konjunkturschwäche fehlgedeutet
werden», kommentierte Elmar Voelker, Volkswirt bei der Landesbank
Baden-Württemberg.

Belastet wurde der Dollar zudem durch die Entscheidungen der
US-Notenbank Fed vom Mittwochabend. Zwar gab die Fed nach ihrer
Zinssitzung Hinweise auf eine absehbar weniger großzügige
Geldpolitik. Notenbankchef Jerome Powell blieb aber vage und sagte,
dass insbesondere die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch nicht ausreiche,
um konkreter werden zu können.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85080 (0,85095) britische Pfund, 130,41 (129,97)
japanische Yen und 1,0788 (1,0802) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1827 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 20 Dollar mehr als am Vortag.