Libanon-Krise: Deutschland und Frankreich fordern Zurückhaltung

13.11.2017 14:00

Brüssel (dpa) - Deutschland und Frankreich haben Staaten wie
Saudi-Arabien und Syrien aufgefordert, sich aus der Politik des
Libanons herauszuhalten. Es müsse dafür gesorgt werden, dass der
Libanon nicht zum Spielball nationaler Interessen anderer werde,
sagte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel am Montag am Rande eines
EU-Ministertreffens. In dem Land drohe erneut eine große politische
und auch militärische Auseinandersetzung.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian äußerte sich
ähnlich. Auch er forderte andere Staaten auf, sich aus der
libanesischen Politik herauszuhalten. Im Gegensatz zu Gabriel sprach
er Syrien und Saudi-Arabien allerdings nicht direkt an.

Grund für die Angst vor einem neuen Konflikt im Libanon ist der
aufsehenerregende Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten
Saad Hariri. Der Sunnit hatte Anfang November von Saudi-Arabien aus,
zu dem er enge Beziehungen unterhält, sein Amt aufgegeben. Als Grund
deutete er ein Mordkomplott seitens der libanesischen Schiitenmiliz
Hisbollah an, die vom Iran und Syrien unterstützt wird. Damit löste
der 47-Jährige Spekulationen aus, dass sein Rückzug von Saudi-Arabien

erzwungen wurde, um Spannungen mit der Hisbollah zu erzeugen. Riad
und Teheran sind Erzfeinde und kämpfen um die Vormachtstellung im
Nahen Osten.