Tsipras will ärmeren Griechen vor Weihnachten unter die Arme greifen
13.11.2017 20:24
Athen (dpa) - Zum zweiten Jahr in Folge wird das mit der schweren
Finanzkrise kämpfende Euro-Sorgenkind Griechenland ärmeren Rentnern
und Familien sowie Arbeitslosen im November und Dezember eine extra
Unterstützung zahlen. Insgesamt sollen gut eine Milliarde Euro an
etwa 3,4 Millionen Menschen ausgezahlt werden. Dies kündigte
Regierungschef Alexis Tsipras am Montagabend bei einer Ansprache im
griechischen Fernsehen (ERT) an. «Wir haben soziale Prioritäten und
die setzen wir in die Tat um», sagte Tsipras. Weitere 360 Millionen
Euro sollen an die staatliche Elektrizitätsgesellschaft (DEI) gezahlt
werden, damit es keine Erhöhungen der Strompreise gibt, hieß es.
Diese soziale Politik ist nach den Worten Tsipras möglich geworden,
weil Griechenland dieses Jahr - wie auch 2016 - mehr primären
Überschuss (ohne Schuldendienst) erreichen konnte, als mit den
Gläubigern des Landes vereinbart worden war. Je besser die Finanzlage
des Landes werde, desto mehr Unterstützung erhielten diejenigen, die
es am nötigsten haben, sagte Tsipras.
Experten sehen die Zahlungen auch als Reaktion von Tsipras auf
schlechte Umfrageergebnisse. Denen zufolge liegt die konservative
Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) seit Monaten 8 bis 13
Prozentpunkte vor der sozialistischen Regierungspartei Syriza unter
Tsipras.