EU-Kommissar Avramopoulos sieht Erfolge von Flüchtlingspakt

15.11.2017 16:11

Brüssel (dpa) - Der für Migrationspolitik zuständige EU-Kommissar
Dimitris Avramopoulos plädiert für ein Festhalten am Flüchtlingspakt

mit der Türkei. «Seit Beginn des EU-Türkei-Abkommens haben wir eine
deutliche Verringerung der lebensgefährlichen Überfahrten in der
Ägäis erreicht», sagte der Grieche am Mittwoch der Deutschen
Presse-Agentur. Zugleich profitierten die Syrien-Flüchtlinge in der
Türkei von einem bislang drei Milliarden Euro schweren Hilfspaket.

«Wir unterstützen nun mehr als eine Million der am meisten
gefährdetsten syrischen Flüchtlinge in der Türkei mit monatlichen
elektronischen Bargeldzahlungen», sagte Avramopoulos zur Vorstellung
eines neuen Fortschrittsberichts. Zudem seien Bildungsprojekte für
fast eine halbe Million syrische Flüchtlingskinder in der Türkei in
Vorbereitung.

Als verbesserungswürdig bezeichnete Avramopoulos hingegen die
Situation für Migranten auf den griechischen Inseln und die niedrige
Zahl an Rückführungen von illegal in die EU eingereisten Menschen in
die Türkei. Letztere müsse «dringend erhöht werden».

Der am 18. März 2016 geschlossene Flüchtlingspakt sieht unter anderem
vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die
griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen
EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und

finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende Flüchtlinge.