EU hält raschen Durchbruch bei Brexit-Verhandlungen für möglich

17.11.2017 10:31

Göteborg (dpa) - Bei den bislang zähen Brexit-Verhandlungen schließt

die Europäische Union einen raschen Durchbruch nicht aus.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sagte am Freitag, er hoffe auf
eine Einigung mit Großbritannien bei den strittigen Austrittsfragen
bis Dezember. «Aber es ist noch Arbeit zu tun», fügte er am Rande des

EU-Sozialgipfels in Göteborg hinzu.

Großbritannien will 2019 aus der EU austreten und möglichst rasch die
künftigen Beziehungen klären. Die EU will aber vorher unter anderem
finanzielle Zusagen für Verpflichtungen in Milliardenhöhe. Auch der
irische Regierungschef Leo Varadkar sagte, es sei immer noch möglich,
dass bereits im Dezember der Streit über die Austrittsbedingungen
beigelegt und die zweite Phase der Verhandlungen eingeläutet werde.
Notfalls müsse man aber bis ins neue Jahr warten.

Die britische Premierministerin Theresa May sagte in Göteborg, schon
bei ihrer Rede in Florenz im September habe sie zugesichert, dass
Großbritannien seine Verpflichtungen erfüllen werde. Man schaue sich
die Themen weiter genau an. «Aber natürlich wollen wir gemeinsam
voranschreiten und über Handelsthemen und die künftige
Handelspartnerschaft sprechen», fügte May hinzu.

EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte Großbritannien eine Frist
bis kommenden Freitag für weitere Zugeständnisse gesetzt. Ohne
Bewegung werde man im Dezember nicht die zweite Verhandlungsphase
beginnen können.