Britischer Brexit-Minister Davis: EU soll Zugeständnisse machen

17.11.2017 12:20

Berlin/London (dpa) - Der britische Brexit-Minister David Davis hat
die EU zu Zugeständnissen bei den Gesprächen über den EU-Austritt
seines Landes aufgefordert. «Ich will, dass sie (die Gesprächspartner
der EU) Kompromisse machen. Überraschung, Überraschung, nichts ist
umsonst in dieser Welt», sagte Davis in einem BBC-Interview in Berlin
am Freitag. Bislang habe Großbritannien «eine ganze Menge» an
Kompromissen gemacht. Als Beispiel nannte Davis die Rechte von
EU-Bürgern in Großbritannien. «Wir haben das nicht immer
zurückbekommen», fügte Davis hinzu. Der Brexit-Minister hatte am
Donnerstag in Berlin eine Rede bei einer Veranstaltung der
«Süddeutschen Zeitung» gehalten.

Großbritannien wird die EU im März 2019 verlassen. Die Verhandlungen
über den Austritt gestalten sich bislang sehr zäh. London fordert, so
bald wie möglich über ein künftiges Handelsabkommen zu sprechen. Eine

Reihe von Ländern sei dazu bereit, sagte Davis. Dazu gehörten
Dänemark, Polen sowie die Niederlande, Italien und Spanien.

Offiziell lehnt Brüssel Gespräche über ein Handelsabkommen ab, bevor

ein «ausreichender Fortschritt» bei wichtigen Trennungsfragen
erreicht ist. Die EU verlangt unter anderem finanzielle Zusagen für
Verpflichtungen in Milliardenhöhe. Dazu hat sich London bislang nur
vage geäußert.