Streiks auf Lesbos wegen schlimmer Lage in Flüchtlingslagern

20.11.2017 10:45

Athen (dpa) - Aus Protest gegen die dramatische Lage in den
Flüchtlingslagern auf Lesbos sind die meisten Geschäfte, die
Schulen und die Kommunalbehörden auf der griechischen Ostägäis-Inse
l
am Montag geschlossen geblieben. Zu dem Generalstreik hatte der
Bürgermeister der Inselhauptstadt Spyros Galinos aufgerufen. Am
Vormittag gingen Hunderte Menschen auf die Straßen. «Entlastet unsere
Insel. Die Menschen (Flüchtlinge) leben unter miserablen
Bedingungen», hieß es auf Transparenten, wie das griechische
Fernsehen berichtete. «Lesbos ist kein offenes Gefängnis», sagte
Bürgermeister Galinos griechischen Medien am Montag.

Es könne nicht sein, dass im Raum der Inselhauptstadt Mytilini mehr
als 8000 Migranten in zwei Lagern zusammengepfercht leben müssen. Das
sei das Dreifache der Kapazität der Aufnahmelager. Dringend müssen
sie zum Festland gebracht werden, so Galinos weiter. Die Migranten
müssten Monate auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Und
immer kämen neue Flüchtlinge dazu. In einem Flüchtlingslager auf der

Insel war es am Vorabend zu Krawallen gekommen, wie Augenzeugen im
griechischen Fernsehen berichteten .