Deutlich mehr Plastikmüll pro Kopf in Deutschland als im EU-Schnitt

22.11.2017 13:18

Köln (dpa) - In Deutschland wird pro Einwohner deutlich mehr
Plastikmüll verursacht als im Durchschnitt der Europäischen Union.
Im
Jahr 2015 lag die Bundesrepublik mit 37 Kilogramm Plastikmüll
pro Kopf rund sechs Kilogramm über dem EU-Schnitt, wie aus einer am
Mittwoch veröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen
Wirtschaft hervorgeht. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke
Mediengruppe darüber berichtet. Der pro-Kopf-Verbrauch an Plastik
in Deutschland stieg demnach zwischen 2005 und 2015 um 29 Prozent.

Allerdings wird in Deutschland auch knapp die Hälfte des anfallenden
Abfalls wiederverwertet, während die Recycling-Quote im EU-Schnitt
bei 40 Prozent liegt. Die EU-Gesamtwirtschaft ist seit 2005 insgesamt
geringfügig stärker gewachsen als der Plastikverbrauch.

Den meisten Plastikabfall pro Kopf verursachen der Studie zufolge die
Iren mit rund 61 Kilogramm im Jahr. In Bulgarien fallen hingegen nur
etwa 14 Kilogramm bei einer gleichzeitig hohen Recycling-Quote von 61
Prozent an. Deutsche EU-Nachbarn wie Österreich, Dänemark und die
Niederlande produzieren trotz ähnlicher Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung
weniger Abfälle pro Einwohner als die Bundesrepublik. Weltweit wurden
im Jahr 2015 322 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert. Zur
Eindämmung der Abfallproduktion will die EU Anfang Dezember eine neue
Kunststoffstrategie vorstellen.