Merkel: Regierungen Afrikas müssen sich um die Jugend kümmern

25.11.2017 11:13

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an die
Regierungen Afrikas appelliert, jungen Menschen Perspektiven zu
geben. «Denn wir können noch so viel finanzieren: Wenn anschließend
die Regierungen sich nicht wirklich auch um ihre jungen Menschen
kümmern, dann hilft das auch nichts», sagte Merkel in ihrer am
Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft. Die Kanzlerin
nimmt am Mittwoch in Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste,
am EU-Afrika-Gipfel teil.

Die Verbesserung der Bildungschancen junger Leute in Afrika sei auch
Teil der Entwicklungszusammenarbeit, um Fluchtursachen zu bekämpfen,
betonte Merkel weiter. Die Kanzlerin warb dabei für die Ausweitung
des Jugendaustausches mit afrikanischen Ländern. Das müsse auf
legalen Wegen passieren. Wenn Europa seine Außengrenzen schütze und
Schleppern das Handwerk lege, heiße das nicht, dass der legale
Austausch nicht gefördert werde - «durch Berufsausbildungshilfe,
durch Unterstützung für Universitäten, auch durch
Studienmöglichkeiten».

Zentrale Themen des Gipfels sind nach Angaben der Bundesregierung
bessere Perspektiven junger Menschen, Frieden und Stabilität sowie
die Migration. Am Rande des Gipfels will Merkel mehrere afrikanische
Politiker zu Gesprächen treffen. Die Kooperation mit Afrika war auch
ein Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft in diesem Jahr.