Scheuer sieht in Glyphosat-Krach keinen Grund für SPD-Empörung

29.11.2017 18:39

Berlin (dpa) - CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer wirft der SPD im
Glyphosat-Krach Scheinheiligkeit vor: Bei den gescheiterten
Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition sei eine dreijährige

Verlängerung der Zulassung für das umstrittene Pflanzenschutzmittel
unter Umweltauflagen besprochen worden, sagte Scheuer am Mittwoch in
München. Auch die SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks war laut
Scheuer immer in den aktuellen Stand der Glyphosat-Diskussion
eingebunden.

Das Bundesumweltministerium wies die Argumentation zurück. Hendricks
sei an den Sondierungen weder beteiligt gewesen noch habe sie
zugesagt, sich durch ein mögliches Sondierungsergebnis gebunden zu
fühlen. «Im Gegenteil: Die Ministerin hat immer klar gemacht, dass
ihr Nein ein Nein bleibt.»

Agrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte in Brüssel für die
Verlängerung der Glyphosat-Zulassung gestimmt, laut SPD gegen
Absprachen in der geschäftsführenden Regierung. SPD-Parteichef Martin
Schulz kritisiert Schmidts Verhalten als «skandalös». Dazu Scheuer:
«Sigmar Gabriel hat auch schon Briefe geschrieben und Verhalten an
den Tag gelegt, das nicht immer abgestimmt war.»