Athen will Ägäisinseln entlasten - Migranten auf Festland gebracht

30.11.2017 10:06

Athen (dpa) - Um die völlig überfüllten Lager auf den Ostägäisins
eln
zu entlasten, hat das griechische Innenministerium rund 250
Flüchtlinge aufs Festland gebracht. Sie kamen an Bord einer Fähre aus
der Insel Lesbos in der Hafenstadt Piräus an, wie Reporter
griechischer Medien am Donnerstag übereinstimmend berichteten.

«Es handelt sich um Menschen, die Schutz brauchen. Wir werden in den
nächsten Tagen die Aktion intensivieren», hatte am Vorabend der für
die Migration zuständige Minister, Ioannis Mouzalas, der staatlichen
Nachrichtenagentur ANA-MPA gesagt.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen in den
nächsten Tagen von den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos
mindestens 3000 Flüchtlinge zum Festland gebracht werden. Es handele
sich um Familien, alleinstehende Frauen, sowie Menschen mit
erheblichen Gesundheitsproblemen und nicht um Menschen, die keine
Chance haben, Asyl zu bekommen, hieß es aus Kreisen des
Innenministeriums.

Auf den Inseln der Ostägäis sind die Flüchtlingslager restlos
überfüllt. Allein auf Lesbos befinden sich mehr als 8500 Migranten,
bei einer Aufnahmekapazität der Lager dort von rund 3500 Menschen.
Die Lage hatte sich den vergangenen Tagen zugespitzt. Es kam zu
Demonstrationen von Migranten auf Lesbos und anderen Inseln. Die
Lokalbehörden hatten wiederholt erklärt, so könne es nicht
weitergehen und vor unkontrollierbaren Zuständen gewarnt.