Inflation in der Eurozone zieht leicht an

17.07.2020 11:05

Luxemburg (dpa) - Die Inflation in der Eurozone ist im Juni leicht
gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg
mitteilte, lagen die Preise für die Lebenshaltung der Verbraucher
0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Eine vorherige Schätzung wurde
damit bestätigt. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um lediglich
0,1 Prozent gestiegen. Im Monatsvergleich erhöhte sich das
Preisniveau im Juni wie im Jahresvergleich um 0,3 Prozent.

Ausschlaggebend für den etwas stärkeren Preisauftrieb waren die
Energiepreise. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sie sich um 1,7
Prozent. Im Jahresvergleich sanken sie allerdings, wenngleich etwas
weniger als im Monat zuvor. Dennoch dämpfen sie mit einem Rückgang um
9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat die Gesamtinflation immer
noch erheblich.

Überdurchschnittlich verteuern sich im Jahresvergleich mit 2,3
Prozent nach wie vor Lebens- und Genussmitteln, wenngleich sich der
Preisanstieg etwas abgeschwächte. Dienstleistungen waren 1,2 Prozent
teurer als ein Jahr zuvor, die Preise von Industriegütern stagnierten
mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent nahezu.

Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel fiel im Gegensatz zum
Gesamtindex leicht. Sie sank von 0,9 auf 0,8 Prozent. Die Europäische
Zentralbank (EZB) strebt eine Gesamtteuerung von knapp zwei Prozent
an. Diese Rate hat sie seit langem nicht mehr nachhaltig erreicht,
was neben der Corona-Pandemie ein Grund für ihre extrem lockere
Geldpolitik ist.