Euro legt zu - Südkoreas Won unter Druck

30.11.2017 17:17

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Donnerstag nach anfänglichen
Verlusten bis zum späten Nachmittag zugelegt. Zuletzt kostete die
Gemeinschaftswährung 1,1915 US-Dollar und damit einen halben Cent
mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,1849 (Mittwoch: 1,1827)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8440 (0,8455) Euro.

Auslöser der Euro-Gewinne war eine am Nachmittag plötzlich
einsetzende Schwäche des US-Dollar. Konjunkturdaten aus den USA waren
im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Das Weiße Haus hat einem
Bericht der «New York Times» zufolge Pläne, US-Außenminister Rex
Tillerson durch CIA-Chef Mike Pompeo zu ersetzen. Der Wechsel könnte
bereits in den nächsten Wochen stattfinden, schrieb die Zeitung unter
Berufung auf hochrangige Regierungskreise.

Im Vormittagshandel war der Euro noch durch schwache Inflationsdaten
aus dem Währungsraum unter Druck gesetzt worden. Die Teuerung in der
Eurozone zog im November zwar leicht an, blieb allerdings weiterhin
klar unter dem Zielwert der EZB von knapp zwei Prozent.

Zu den Verlierern im Devisenhandel zählte am Donnerstag der
südkoreanische Won. Er gab zum US-Dollar rund ein Prozent nach,
obwohl die Notenbank des Landes ihren Leitzins erstmals seit rund
sechs Jahren anhob. Experten erklärten die Kursreaktion damit, dass
der Zinsschritt erwartet worden sei und Anleger deshalb Gewinne
mitgenommen hätten. Dem Zinsschritt der Bank of Korea wird von
einigen Beobachtern hohe Bedeutung zugemessen, weil er andere
asiatische Länder zu einer strafferen Geldpolitik animieren könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87985 (0,88293) britische Pfund, 133,08 (132,24)
japanische Yen und 1,1699 (0,1664) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1280,20 (1283,85)
Dollar gefixt.