Bulgariens Neuverschuldung soll auch 2018 unter drei Prozent bleiben

01.12.2017 11:49

Sofia (dpa) - Bulgarien, das am 1. Januar den EU-Ratsvorsitz
übernimmt, strebt für 2018 erneut eine Neuverschuldung unter der
kritischen Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung an. Das
Parlament in Sofia billigte in der Nacht zum Freitag eine
entsprechende Etatvorlage der bürgerlich-nationalistischen Regierung
in zweiter und letzter Lesung. «Dieser Haushalt (...) gibt die
Grundlage für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum», sagte
Finanzminister Wladislaw Goranow nach der Abstimmung.

Das Nicht-Euro-Land plant für kommendes Jahr ein Defizit von 1,0
Prozent. Sofia würde damit dieses Kriterium für die Euro-Zone
erfüllen, zumal sich für das auslaufende Jahr - anders als geplant -
ein ausgeglichener Etat abzeichnet. Bulgariens Beitrag für den
EU-Haushalt wird 2018 gut 1,1 Milliarden Lewa (rund 578 Mio Euro)
betragen.

Das bulgarische Bruttoinlandsprodukt soll mit umgerechnet 53,9
Milliarden Euro 2018 erstmals die 100-Milliarden-Lewa-Marke
übertreffen und gut 105 Milliarden Lewa betragen. Erwartet wird ein
Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent. Es wird von einer Inflationsrate
von 1,4 Prozent ausgegangen. Der gesetzliche Mindestlohn in dem
ärmsten EU-Land soll am 1. Januar auf 510 Lewa (260 Euro) im Monat
steigen. Mehr Geld soll es für die Polizei, Armee und im
Bildungswesen geben.