Eurokurs verliert - US-Steuerpläne belasten

04.12.2017 16:47

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Montag wegen
gestiegener Chancen einer großen Steuerreform in den USA gefallen. Am
Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1835 US-Dollar
gehandelt, nachdem sie am Morgen noch zeitweise bis auf 1,1888 Dollar
gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs auf 1,1865 (Freitag: 1,1885) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,8428 (0,8414) Euro.

Am Devisenmarkt wurde der Wochenauftakt von Spekulationen auf eine
Steuerreform in den USA geprägt. Am Wochenende hatte der US-Senat den
geplanten massiven Steuersenkungen für amerikanische Unternehmen
zugestimmt. Bevor die Reform Gesetz werden kann, müssen aber die
Entwürfe des Senats mit denen des Repräsentantenhauses in Einklang
gebracht werden. Die Steuerreform wäre der erste größere
Gesetzeserfolg von US-Präsident Donald Trump seit Amtsantritt im
Januar.

Die geplanten niedrigeren Steuersätze für Unternehmen könnten das
Wachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt anschieben und für
raschere Zinsanhebungen der US-Notenbank sorgen. Beides spricht für
einen tendenziell höheren Dollarkurs, was den Euro im Gegenzug
belastet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87725 (0,88115) britische Pfund, 133,91 (133,70)
japanische Yen und 1,1665 (1,1691) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1273,45 (1275,50)
Dollar gefixt.