EU steckt Rahmen für künftigen Nordsee-Fischfang ab

08.12.2017 16:53

Brüssel (dpa) - Die EU hat im Grundsatz den Rahmen für die
Nordsee-Fischerei in den kommenden Jahren abgesteckt. Unterhändler
der EU-Staaten und des Europaparlaments verständigten sich auf
zulässige Obergrenzen für eine ganze Reihe an Beständen von in
Bodennähe lebenden Fischen, wie die EU-Kommission am Freitag
mitteilte. 2016 war bereits ein ähnlicher Mehrjahresplan für die
Ostsee vereinbart worden. Im Rahmen dieser vorgegebenen Höchstgrenzen
können die EU-Staaten dann ihre jährlichen Fangquoten - basierend
auch auf wissenschaftlichen Empfehlungen - aushandeln.

Die Meeresschutzorganisation Oceana zeigte sich mit der Einigung
unzufrieden. Auf dieser Grundlage sei es nach wie vor möglich,
Fangquoten zu verabschieden, die weiterhin zur Überfischung der
Bestände führen würden, erklärte Oceana-Direktor Lasse Gustavsson.

Die Nordsee stelle Europas wichtigstes Fischereigewässer dar, Jahr
pro Jahr würden 1,3 Millionen Tonnen Fisch dort an Land gezogen. Fast
die Hälfte der Bestände sei jedoch überfischt und bedroht. Ein
Bestand ist jeweils eine Fischart in einem bestimmten Meeresgebiet.

In der kommenden Woche treffen sich die EU-Fischereiminister in
Brüssel, um die konkreten Fangquoten für die Nordsee und den Atlantik
für 2018 zu beschließen.