Estland entwickelt digitale EU-Sanktionslandkarte

11.12.2017 19:43

Tallinn (dpa) - Estland hat den EU-Ratsvorsitz dazu genutzt, für die
EU-Kommission eine digitale EU-Sanktionslandkarte zu
entwickeln. Außenminister Sven Mikser übergab am Montag in Brüs
sel
die sogenannte «EU Sanction Map» an die EU-Außenbeauftragte Feder
ica
Mogherini. Die interaktive  Übersicht veranschaulicht auf einer
Weltkarte alle derzeit von der EU verhängten Strafmaßnahmen - sie

kann nach Sanktionsart, Ländern oder auch gezielt nach Namen von
Firmen oder Personen durchsucht werden.  Auch die dazugehörigen
EU-Rechtsakte sind online hinterlegt. 

Die EU-Sanktionslandkarte wurde auf dem EU-Digitalgipfel in Tallinn
 
Ende September vorgestellt und ins Internet gestellt. Seitdem wurde
sie nach Angaben von Mikser von mehr als 77 000 Nutzern aufgerufen.
Die EU-Kommission werde zum Jahreswechsel die Wartung der Karte
übernehmen, die fortlaufend aktualisiert werden soll.

«Estland als digitale Gesellschaft sah die Möglichkeit, seine
Erfahrungen zu nutzen und dieses komplexe Thema in eine klare und
verständliche E-Lösung umzuwandeln», wurde Mikser in einer Mitteilung

des Außenamts in Tallinn zitiert. 

Estland hat in der zweiten Jahreshälfte erstmals den Vorsitz der
28
EU-Länder übernommen und dabei die Digitalisierung Europas zum
seinem Topthema erklärt.