Glyphosat für fünf weitere Jahre in Europa zugelassen

12.12.2017 15:41

Straßburg (dpa) - Das umstrittene Unkrautgift Glyphosat wird in der
Europäischen Union für fünf weitere Jahre zugelassen. Die
Entscheidung traf die EU-Kommission am Dienstag offiziell und folgte
damit der Empfehlung von Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten vor
zwei Wochen. Ohne den Beschluss wäre die Lizenz am Freitag
ausgelaufen.

Nach einer gründlichen wissenschaftlichen Analyse aller verfügbaren
Daten über Glyphosat sei man zu dem Schluss gekommen, dass es keine
Verbindung zwischen der Chemikalie und Krebserkrankungen bei Menschen
geben, erklärte die Kommission.

Normalerweise schlage die Kommission eine Verlängerung um 15 Jahre
vor, wenn alle Kriterien erfüllt seien. Doch sei der Fall Glyphosat
keine Routine. Beim Vorschlag einer Verlängerung um fünf Jahre habe
man auch die Empfehlung des Europaparlaments berücksichtigt, die ein
schrittweises Verbot bis 2022 vorsah.

Die Kommission antwortete zudem offiziell auf die Bürgerinitiative
zum Verbot von Glyphosat, die mehr als eine Million Europäer
unterstützt hatten. Als Konsequenz wolle man das Verfahren zur
Zulassung von Pestiziden transparenter machen, versprach die
Brüsseler Behörde.

Im Frühjahr 2018 werde man ein Gesetz vorschlagen, um Transparenz,
Qualität und Unabhängigkeit wissenschaftlicher Gutachten zu solchen
Substanzen zu erhöhen. So sollten Rohdaten veröffentlicht werden.
Auch die Rahmenbedingungen für relevante Studien sollten neu geregelt
werden.