Generalbevollmächtigter sieht nur noch Lufthansa im Rennen um Niki

12.12.2017 17:25

Berlin (dpa) - Bei der Übernahme der bisherigen Air Berlin-Tochter
Niki sieht der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus nur noch die
Lufthansa im Rennen. Der britische IAG-Konzern (British Airways,
Iberia, Vueling) habe schriftlich mitgeteilt, kein Kaufinteresse mehr
an Niki zu haben, teilte Kebekus am Dienstag nach einer Sitzung des
Gläubigerausschusses der insolventen Air Berlin mit. «Auch die
erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter
Thomas Cook haben bisher nicht ansatzweise zur Unterbreitung eines
tragfähigen Alternativangebots geführt.» Insofern bleibe die
Lufthansa der einzig zuverlässige Kaufinteressent für Niki.

Kebekus sagte, wie von der EU-Kommission gefordert, habe man noch
einmal Kontakt zu weiteren möglichen Bietern aufgenommen. Daraufhin
hatten Thomas Cook (Condor) und IAG wieder Interesse an Nikio
gezeigt, nachdem sie im Bieterverfahren der Insolvenzverwaltung von
Air Berlin zunächst nicht zum Zuge gekommen waren.

Die einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hatte
Mitte August Insolvenz angemeldet und Ende Oktober den Flugbetrieb
eingestellt. Einen Großteil der Flotte will die Lufthansa übernehmen,
einschließlich der lukrativen Teilgesellschaft Niki. Die
EU-Kommission prüft derzeit noch die Lufthansa-Übernahme, die Frist
für die erste Prüfungsphase läuft bis 21. Dezember. Lufthansa will
mit dem Verzicht auf Start- und Landerechte wettbewerbsrechtliche
Bedenken der Kommission zerstreuen.

Kebekus sagte: «Wenn wir bis 21. Dezember von der Europäischen
Kommission grünes Licht bekommen, können wir den Verkauf erfolgreich
abschließen.» Wenn der Zeitplan jedoch ins Rutschen komme, müsse Niki

umgehend Insolvenz anmelden. «Dies würde bedeuten, dass kurz vor
Weihnachten 1000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, Zehntausende
Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit
verlieren.»