Euro nach starken US-Preisdaten deutlich gefallen

12.12.2017 17:26

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag unter Druck
geraten. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei ihrem
Tagestief von 1,1726 US-Dollar. Zuvor war sie zwischenzeitlich noch
fast bis auf 1,18 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs auf 1,1766 (Montag: 1,1796) Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8499 (0,8477) Euro.

Nach der Veröffentlichung von Preisdaten aus den USA bekam der Dollar
kräftigen Aufwind, was im Gegenzug den Euro unter Druck setzte. Auf
Herstellerebene hat sich die Teuerung jenseits des Atlantiks im
November spürbar verstärkt und fiel so hoch aus wie seit Januar 2012
nicht mehr. Die Erzeugerpreise liefern Hinweise auf die
Preisentwicklung auf Verbraucherebene, an der die US-Notenbank Fed
ihre Geldpolitik ausrichtet.

Angesichts der veröffentlichten Zahlen dürfte die Fed bei ihrer
Zinsentscheidung am Mittwoch den Leitzins zum dritten Mal in diesem
Jahr anheben, meint Patrick Boldt, Experte bei der Landesbank Helaba.
«Hierfür sprechen zudem die robuste Konjunktur und die sehr niedrige
Arbeitslosigkeit.» Im Fokus werden laut Boldt am Mittwoch außerdem
die US-Verbraucherpreiszahlen stehen.

Zuvor hatten bereits Überraschend deutlich verschlechterte
Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten laut dem Zentrum für
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) etwas auf den Euro gedrückt.
Der ZEW-Indikator gilt unter Ökonomen zwar weniger als Richtschnur
für das künftige Wirtschaftswachstum, er liefert aber ein gutes
Stimmungsbild der befragten Finanzexperten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,88068 (0,88250) britische Pfund, 133,54 (133,66)
japanische Yen und 1,1671 (1,1679) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1240,90 (1247,15)
Dollar gefixt.