Schädliche Wirkung auf Bienen: EU vertagt Abstimmung über Insektizide

13.12.2017 12:20

Brüssel (dpa) - Die EU-Staaten haben eine Abstimmung über drei auch
für Bienen giftige Insektizide verschoben. Die Diskussion über
strengere Regeln für den Einsatz der sogenannten Neonicotinoide werde
nächstes Jahr fortgeführt, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission
am Mittwoch in Brüssel mit. Die Staaten wollen eine neue Bewertung
der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) abwarten,

die für Februar 2018 erwartet wird.

Die Kommission hatte ein Freiland-Verbot für die drei Insektizide
vorgeschlagen. Umweltschützer fordern aber ein komplettes Verbot der
Wirkstoffe, weil diese Bienen schon bei niedriger Dosierung lähmen
oder töten könnten.

Bereits im Dezember 2013 wurde der Einsatz von Neonicotinoiden
EU-weit beschränkt. So ist es nicht erlaubt, die drei Insektengifte
etwa auf Rapssaat und beim Anbau von Kirschen, Äpfeln oder Gurken
anzuwenden. Die Beschränkung hat aber Lücken und für viele Pflanzen
gibt es Sondergenehmigungen. Auch beim Anbau im Gewächshaus sind die
Chemikalien erlaubt.

Schon der Beschluss von 2013 ging auf eine Risikobewertung der Efsa
zurück. Die Behörde arbeitet an einer neuen Bewertung für
Neonicotinoide anhand aktueller wissenschaftlicher Studien. Das für
die deutsche Position federführende Landwirtschaftsministerium hatte
schon vor einigen Tagen dafür plädiert, die Efsa-Empfehlung
abzuwarten.