UN-Flüchtlingshilfswerk: Lage auf Ostägäis-Inseln bleibt angespannt

22.12.2017 15:31

Athen (dpa) - Die Situation in den überfüllten Flüchtlingslagern auf

den Ostägäis-Inseln in Griechenland bleibt angespannt - obwohl die
Regierung in Athen in den vergangenen Wochen Tausende Menschen von
den Inseln aufs Festland gebracht hat. Das geht aus einer Erklärung
des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Athen hat demnach zwar seit Mitte Oktober
rund 6000 Menschen zum Festland gebracht. Es harrten aber noch mehr
als 10 000 Flüchtlinge und Migranten auf den Inseln aus. Griechenland
wurde aufgerufen, noch mehr Menschen zum Festland zu bringen.  

Unklar ist, ob die EU darüber informiert ist. Der
EU-Türkei-Flüchtlingspakt vom März 2016 sieht vor, dass alle
Flüchtlinge, die auf den Inseln der Ostägäis ankommen, von dort
zurück in die Türkei gebracht werden müssen, wenn sie in Griechenland

kein Asyl bekommen. Die Flüchtlingslager auf den Inseln Lesbos,
Chios, Samos, Leros und Kos sind restlos überfüllt.

Am Donnerstag war es auf Lesbos zu schweren Zusammenstößen zwischen
Migranten gekommen. Dabei wurden mehr als 16 Menschen verletzt. In
dem Auffanglager von Moria sind mehr als 5500 Menschen untergebracht.
Es hat aber nur eine Kapazität für rund 2300 Menschen. Humanitäre
Organisationen und die Bürgermeister dieser Inseln forderten seit
Monaten Maßnahmen zur die Entlastung der Flüchtlingslager.