EU-Finanzminister wollen schwarze Liste von Steueroasen kürzen

22.01.2018 19:00

Brüssel (dpa) - Die EU-Finanzminister werden am Dienstag (10.00 Uhr)
voraussichtlich knapp die Hälfte der als Steueroasen gebrandmarkten
Gebiete nach nur anderthalb Monaten von ihrer schwarze Liste nehmen.
Acht der bislang 17 Steueroasen sollen nach einer Empfehlung der
Steuer-Arbeitsgruppe des EU-Rats entfernt werden.

Die EU hatte Anfang Dezember eine schwarze Liste von Ländern und
Rechtsgebieten außerhalb der EU erstellt, gegen die es
steuerrechtliche Bedenken gab. Zu ihnen zählten etwa Bahrain,
Barbados, Namibia und Panama. Gut 45 Staaten hatten sich zudem im
Dezember bereit erklärt, ihre zweifelhaften Steuerpraktiken in den
Blick zu nehmen und eventuell zu überarbeiten. Sie landeten damals
auf einer sogenannten grauen Liste.

Barbados, Grenada, Südkorea, Macao, die Mongolei, Panama, Tunesien
und die Vereinigten Arabischen Emirate gaben demnach nun Zusagen ab.
Es wird daher erwartet, dass die EU-Finanzminister sie von der
schwarzen auf die graue Liste setzen.

Die Ressortchefs werden zudem über künftige Reformen der Wirtschafts-
und Währungsunion in Europa sprechen. Dabei geht es unter anderem um
den Ausbau des Euro-Rettungsschirms ESM zu einem europäischen
Währungsfonds.