EU-Finanzaufseher warnen vor Digitalwährungen - Verbote in Thailand

12.02.2018 16:39

Die Zeiten werden härter für Anhänger von Bitcoin und Co. Europäisc
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Finanzaufseher warnen eindringlich vor Kryptowährungen. Thailand
greift sogar zu Verboten.

Frankfurt/Main (dpa) - Der Gegenwind für Digitalwährungen wie Bitcoin
nimmt zu. Die führenden Finanzaufseher der Europäischen Union (EU)
warnten am Montag eindringlich vor Gefahren durch Kryptowährungen.
Man sei besorgt darüber, dass eine zunehmende Anzahl von Konsumenten
virtuelle Währungen kaufe, ohne sich der damit verbundenen Risiken
bewusst zu sein, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der
EU-Finanzregulierungsbehörden ESMA, EBA und EIOPA. Thailand verbot
Banken und sonstigen Finanzinstitutionen den Handel mit
Digitalwährungen am Montag komplett.

Europas Finanzaufseher warnten: «Virtuelle Währungen wie der Bitcoin
unterliegen extremen Preisschwankungen und zeigen klare Anzeichen von
Blasenbildungen.» Wer in Kryptowährungen investiere, müsse sich im
Klaren darüber sein, dass er einen großen Teil, wenn nicht gar die
gesamte Summe verlieren könnte. Im Falle von Diebstählen durch Hacker
oder der Pleite einer Krypto-Börse gebe es zudem keinerlei
Anlegerschutz nach EU-Recht.

Die aktuelle Warnung ist umfassender als bisher von den EU-Aufsehern
veröffentlichte Stellungnahmen. Im Dezember hatte EU-Kommissar Valdis
Dombrovskis die Aufseher zu einer Verschärfung ihrer Wortwahl
aufgerufen.

Hart geht unterdessen Thailand gegen Kryptowährungen vor. Künftig ist
es Banken und sonstigen Finanzinstitutionen verboten, Geschäfte mit
Bitcoin und Co. zu machen. Den Instituten sei es untersagt, in
Digitalwährungen zu investieren oder mit diesen zu handeln, hieß es
in einem Rundschreiben von Notenbankchef Veerathai Santiprabhob vom
Montag.

Den Banken soll es außerdem verboten sein, Digitalwährungen in
herkömmliche Währungen zu tauschen oder auf Handelsplattformen
anzubieten. Darüber hinaus dürfen keine Kreditkarten mehr für den
Kauf von Digitalwährungen verwendet werden oder Kunden beim Kauf von
und Handel mit Digitaldevisen beraten werden.

Als Grund für das umfangreiche Verbot gab die Zentralbank an, sie sei
besorgt wegen möglicher Probleme und möglichen Betrugs mit
Kryptowährungen. So könnten die neuartigen virtuellen Währungen zur
Geldwäsche oder zur Unterstützung von Terrorismus verwendet werden.

Dem Vorgehen asiatischer Länder wird derzeit besonders große
Aufmerksamkeit geschenkt, weil Digitalwährungen in vielen Staaten
Asiens sehr beliebt sind. Allerdings wächst auch das Misstrauen.
Einzelne Länder wie China gehen relativ rigoros gegen Kryptowährungen
vor, andere Länder wie Japan sind zurückhaltender und versuchen eher,
den Handel zu regulieren. Grundsätzlich sind staatliche Stellen wie
Zentralbanken aber eher misstrauisch, was den Boom von
Kryptowährungen angeht.