EZB-Chef Draghi: Technologie hinter Kryptowährungen ist sehr nützlich

13.02.2018 15:25

Frankfurt/Main (dpa) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank
(EZB), Mario Draghi, hält große Stücke auf die
Blockchain-Technologie. Die hinter vielen Kryptowährungen stehende
Technik sei «recht vielversprechend», sagte Draghi in einem am
Dienstag veröffentlichten Video-Interview der Notenbank. Sie erlaube
beispielsweise eine schnelle und automatische Begleichung von
Rechnungen direkt nach deren Erhalt und könne der Wirtschaft viele
Vorteile bringen.

Für die Verwendung im Zentralbankbereich sei die Technologie
gleichwohl noch nicht sicher genug, sagte Draghi. Weitere Forschung
sei nötig; die EZB kooperiere auf diesem Gebiet bereits mit der
japanischen Notenbank. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass die
Blockchain-Technologie in Zukunft sehr nützlich sein wird.»

Die Blockchain (wörtlich übersetzt «Blockkette») ist eine Art
digitaler Kontoauszug, eine Technologie, die auch der bekanntesten
Digitalwährung Bitcoin zugrunde liegt. In miteinander verketteten
Datenblöcken sind dabei alle jemals getätigten Transaktionen
verschlüsselt abgespeichert und öffentlich einsehbar.

Bei Investitionen in den Bitcoin rät Draghi jedoch zur Vorsicht.
Aufgrund der starken Kursschwankungen und der fehlenden Kontrolle
durch eine Zentralbank oder einen Staat handle es sich bei dem
Bitcoin nicht um eine richtige Währung. Zugleich sieht er die EZB
aber nicht dafür zuständig, den Bitcoin zu regulieren oder gar zu
verbieten.