Gabriel zu zweitägiger Balkan-Reise aufgebrochen

14.02.2018 08:51

Berlin (dpa) - Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist am Mittwoch zu
einer zweitägigen Reise nach Serbien und ins Kosovo aufgebrochen. In
der serbischen Hauptstadt Belgrad wird er zunächst Präsident
Aleksandar Vucic treffen, am Nachmittag geht es weiter ins
kosovarische Pristina.

Bei dem Besuch geht es vor allem um den geplanten Beitritt der
Balkanländer zur Europäischen Union. Die EU-Kommission hatte in der
vergangenen Woche ihre neue Westbalkan-Strategie vorgestellt, nach
der Staaten wie Serbien und Montenegro bei zügigen
Reformfortschritten bis 2025 in die EU aufgenommen werden können.

Als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Serbien wurde die
Aussöhnung mit dem benachbarten Kosovo genannt. Das fast nur noch von
Albanern bewohnte Kosovo hatte sich vor zehn Jahren nach einem Krieg
formell von Serbien abgespalten. Über 110 Staaten haben die
Unabhängigkeit bisher anerkannt, doch Serbien will seine frühere
Provinz wieder zurückhaben. Die EU vermittelt seit vielen Jahren
weitgehend ohne größeren Erfolg zwischen beiden Ländern.

Für Gabriel könnte es eine der letzten oder vielleicht sogar die
letzte Reise als Außenminister sein. Ob er bei einem Ja der
SPD-Mitglieder zu einer großen Koalition einer neuen Regierung
angehören wird, ist noch unklar. In seiner Partei werden ihm kaum
Chancen eingeräumt, obwohl er in Umfragen zu den beliebtesten
Politikern gezählt wird.

Am Donnerstag will Gabriel zu einem informellen
EU-Außenministertreffen nach Sofia weiterreisen. Am Wochenende nimmt
er an der Münchner Sicherheitskonferenz teil.