US-Inflationsängste belasten den Eurokurs nur zeitweise

14.02.2018 17:04

Frankfurt/Main (dpa) - Die Sorge vor eine stärkeren Inflation in den
USA hat den Kurs des Euro am Mittwoch nur zeitweise belastet. Nachdem
die Gemeinschaftswährung im frühen Handel noch in Richtung 1,24
US-Dollar gestiegen war, fiel sie nach der Veröffentlichung von
Inflationsdaten in den USA zunächst auf ein Tagestief bei 1,2276
Dollar. Im Nachmittagshandel konnte sich der Euro aber schnell
erholen und wurde zuletzt bei 1,2366 Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2348
(Dienstag: 1,2333) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8099
(0,8108) Euro.

Im Januar waren die US-Verbraucherpreise stärker gestiegen als
erwartet. Die Inflation lag bei 2,1 Prozent, während der Markt nur
mit 1,9 Prozent gerechnet hatte. Im Monatsvergleich erhöhten sich die
Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Analysten hatten hier nur mit einem
Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet.

Der Devisenmarkt reagierte zunächst heftig auf die amerikanischen
Preisdaten. Marktbeobachter sahen sich bestätigt, dass die
US-Notenbank Fed aus Sorge vor einer Überhitzung in diesem Jahr vier
Mal auf die geldpolitische Bremse treten und die Zinsen anheben
könnte. Dies hatte dem Dollarkurs zunächst Auftrieb gegeben und den
Euro im Gegenzug belastet. Commerzbank-Ökonom Christoph Balz hielt
dem entgegen, dass viele amerikanische Unternehmen ihre Preise zu
Jahresbeginn änderten, was den Trend überzeichnen könnte. Nach
Einschätzung von Balz hat sich der Lohnauftrieb bisher nur wenig
beschleunigt.

Neue Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten den Eurokurs dagegen
nicht nennenswert bewegen. Kennzahlen zum Wirtschaftswachstum und zur
Industrieproduktion im Währungsraum deuten auf einen weiter robusten
Aufschwung hin. Im vierten Quartal 2017 war die Wirtschaftsleistung
um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Für Dezember hat die
Statistikbehörde Eurostat einen unerwartet starken Anstieg der
Industrieproduktion gemeldet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,89040 (0,88935) britische Pfund, 132,40 (132,82)
japanische Yen und 1,1519 (1,1522) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1336,25 (1325,35)
Dollar gefixt.