Euro nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland unter Druck

17.04.2018 17:00

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag nach
negativen Signalen zur Konjunktur in Deutschland gesunken. Am
Nachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung ihr Tagestief bei
1,2336 US-Dollar. In der Nacht hatte der Kurs noch rund einen halben
Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs auf 1,2357 (Montag: 1,2370) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,8093 (0,8084) Euro.

Ein erneuter Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland
belastete den Euro. Im April hatte sich der Konjunkturindikator des
Wirtschaftsforschungsinstituts das dritte Mal in Folge eingetrübt und
war auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 gefallen.

Bis zum Morgen hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche
profitiert. Seit Montag belastete eine Nachricht des US-Präsidenten
Donald Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die amerikanische
Währung. Dieser hatte Russland und China vorgeworfen, ihre Währungen
gezielt abzuwerten, während die USA weiterhin ihre Zinsen erhöhen.

Von der Dollar-Schwäche profitierte auch das britische Pfund. Der
Kurs stieg am Dienstag im Handel mit der US-Währung zeitweise bis auf
1,4377 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem Brexit-Votum.
Der Schweizer Franken verliert unterdessen immer mehr an Wert.
Erstmals seit der Aufgabe der Preisbindung zum Euro Anfang 2015
mussten für einen Euro mehr als 1,19 Franken gezahlt werden.

Die EZB legte die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86280 (0,86465)
britische Pfund, 132,35 (132,77) japanische Yen und 1,1908 (1,1878)
Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete im freien Handel am
Nachmittag 1343 Dollar. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London
zuletzt am Montag mit 1349,35 (Freitag: 1343,70) Dollar.