EU schließt Entgegenkommen in Streit um US-Zölle aus

18.04.2018 11:32

Straßburg (dpa) - Die EU ist im Streit um die neuen US-Zölle auf
Stahl- und Aluminiumerzeugnisse zu keinerlei Zugeständnissen bereit.
«Wir haben den USA nichts angeboten und wir werden ihnen auch nichts
anbieten», sagte die zuständige EU-Handelskommissarin Cecilia
Malmström am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Europaparlament in
Straßburg. Bei den US-Zöllen handele es sich um «Protektionismus
pur». Die EU erwarte, ohne jegliche Bedingungen unbefristet von ihnen
ausgenommen zu werden. Erst wenn dies von US-Präsident Donald Trump
bestätigt werde, seien Verhandlungen über Handelserleichterungen und
andere Dinge möglich.

Malmström führt derzeit Gespräche mit Vertretern der US-Regierung,
weil die EU-Staaten bislang nur bis zum 1. Mai von den neuen
US-Zöllen ausgenommen sind. In Verhandlungen sollen die USA
Zugeständnisse für eine dauerhafte Befreiung von den Abgaben fordern.
Symbolisch für die USA interessant wäre dabei eine Senkung des
EU-Importzolls auf US-Autos. Er liegt nämlich bei 10 Prozent, während
der US-Zoll auf europäische Autos nur 2,5 Prozent beträgt.

Für den Fall, dass europäische Unternehmen nicht dauerhaft von den
neuen US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumerzeugnisse ausgenommen
werden, hat die EU bereits Vergeltungszölle angekündigt. Sie könnten

zum Beispiel auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Jeans fällig
werden.