Deutlich mehr Müll in der EU soll recycelt werden

18.04.2018 14:00

Straßburg (dpa) - Müll muss in Deutschland und den übrigen EU-Lände
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künftig noch konsequenter getrennt gesammelt und wiederverwertet
werden. Das Europaparlament billigte am Mittwoch ehrgeizige neue
Recyclingquoten, für die sich auch Deutschland mehr anstrengen muss.
Ziel ist, Abfall möglichst zu vermeiden oder neu zu nutzen und nicht
auf die Deponie zu fahren, um Umwelt, Klima, Gesundheit und
Ressourcen zu schonen.

Das Parlament hatte sich mit den EU-Ländern bereits im Dezember auf
die nun formal beschlossene Neuregelung geeinigt. Demnach sollen
statt heute 44 Prozent des Hausmülls bis 2025 mindestens 55 Prozent
und bis 2030 mindestens 65 Prozent recycelt werden. Ab 2035 sollen
höchstens noch zehn Prozent des Mülls auf der Deponie landen.

Deutschland ist zwar in Europa Vorreiter bei der Mülltrennung und
gibt seine Recyclingquote bereits mit 67 Prozent an. Allerdings wird
nun EU-weit die Berechnungsmethode umgestellt. Danach dürfte die
deutsche Quote sehr viel niedriger ausfallen. Die Deutsche
Gesellschaft für Abfallwirtschaft schätzte zuletzt, dass höchstens 40

Prozent des Hausmülls tatsächlich stofflich recycelt werden.

Die EU sieht eine Reihe weiterer Vorgaben für bestimmte Abfallarten
vor. So soll bei Verpackungsabfällen schon 2025 eine Recyclingquote
von 65 und 2030 von 70 Prozent erreicht werden. Ab 2024 müssen
überall in Europa Bioabfälle getrennt gesammelt werden, ab 2025 auch
Textilien und gefährlicher Hausmüll. Zudem sollen sich die EU-Staaten
bemühen, die riesige Menge weggeworfener Lebensmittel zu reduzieren,
und zwar um 30 Prozent bis 2025 und um die Hälfte bis 2030.