Nach Diesel-Affäre: EU schließt Schlupflöcher für Abgasmanipulation en

19.04.2018 13:51

Straßburg (dpa) - Im Kampf gegen Abgasbetrügereien wie beim
Diesel-Skandal hat die EU schärfere Zulassungsregeln für neue
Automodelle eingeführt. Das EU-Parlament billigte am Donnerstag eine
entsprechende neue Verordnung, die auch die Möglichkeit hoher
Bußgelder vorsieht. Formal muss noch der Rat der Mitgliedstaaten
zustimmen, bevor die neuen Regeln 2020 Pflicht werden sollen.

In der Diesel-Affäre war aufgeflogen, dass einige Automodelle wegen
manipulativer Software zwar auf dem Prüfstand Schadstoffgrenzwerte
einhielten, nicht aber im normalen Straßenverkehr. Solche
Schwachstellen im bisherigen Prüfsystem sollen mit den neuen Regeln
ausgemerzt werden.

Die nationalen Auto-Zulassungs-Behörden sollen künftig unabhängig
überwacht werden. Die EU-Kommission kann dank der neuen Regeln
Rückrufaktionen starten und bei Verstößen Bußgelder von bis zu 30 0
00
Euro pro Auto verhängen.

Künftig sollen zudem nicht mehr nur Prototypen vor der Typzulassung
überprüft werden. Auch neue Exemplare von bereits genehmigten
Modellen sollen stichprobenartig untersucht werden - mindestens einer
von 40 000 Neuwagen. So will man sicherstellen, dass die Autos über
die einmal bescheinigten Eigenschaften auch wirklich verfügen.

Autobesitzer sollen außerdem in bestimmten Fällen Geld für
Reparaturen erstattet bekommen. Das gilt dann, wenn der Hersteller
genau wegen dieses behobenen Schadens später eine Rückrufaktion
startet.