Brüssel fordert Aufklärung des Journalisten-Mords auf Malta

19.04.2018 14:22

Brüssel (dpa) - Ein halbes Jahr nach der Ermordung der Journalistin
Daphne Caruana Galizia auf Malta hat die EU-Kommission eine
lückenlose Aufklärung gefordert. Die zuständigen Behörden müssten
die
Ermittlungen so lange fortsetzen, bis die Verantwortlichen des
Verbrechens gefunden und der Gerechtigkeit Genüge getan sei, sagte
ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Donnerstag. «Die Kommission
erwartet eine unabhängige und gründliche Untersuchung von Daphne
Caruana Galizias Ermordung.»

Der Autorenverband Pen International hatte zuvor die schleppende
Aufklärung des Verbrechens kritisiert. In einem offenen Brief
beklagte der Autorenverband, die Ermittlungen genügten nicht den
internationalen Ansprüchen «von Unabhängigkeit, Unbefangenheit und
Effektivität».

Die regierungskritische Journalistin war am 16. Oktober mit einer
Autobombe auf der Mittelmeerinsel getötet worden. In einem
Recherchekonsortium führen internationale Journalisten ihre
Geschichten nun weiter. «The Daphne Project» auf der Plattform
forbiddenstories.org unterstützen auch «Süddeutsche Zeitung», NDR,

WDR und «Die Zeit».