Grüne wollen über EU-Vorschlag zum Bienenschutz hinausgehen

20.04.2018 04:20

Berlin (dpa) - Die Grünen halten das von der EU-Kommission geplante
Freilandverbot für drei bienenschädliche Insektizide, sogenannte
Neonikotinoide, für nicht ausreichend. Wenn Agrarministerin Julia
Klöckner (CDU) ihre Bienenschutz-Versprechen ernst meine, müsse sie
dafür sorgen, dass auch die weiteren Neoniktotinoide vom Markt
verschwinden, sagte Grünen-Agrarexperte Harald Ebner der Deutschen
Presse-Agentur vor einer für Freitag geplanten Bundestagsdebatte zu
dem Thema. «Nachfolgestoffe mit gleicher Wirkungsweise dürfen gar
nicht erst zugelassen werden.»

Die europäische Lebensmittelbehörde Efsa hat jüngst drei Insektizide

namens Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid als eine Gefahr
für Wild- und Honigbienen bewertet. Ein Vorschlag der EU-Kommission
sieht vor, die Anwendung der Neonikotinoide auf Gewächshäuser zu
beschränken. Am 27. April sollen die 28 EU-Staaten darüber abstimmen.
Klöckner hat angekündigt, mit Ja zu stimmen.

Die Grünen im Bundestag haben beantragt, dem Vorschlag zuzustimmen.
Ebner regte an, die Regelung für Gewächshäuser noch einmal zu
überdenken. «Denn die sind gar keine wirklich geschlossenen Systeme,
obwohl das gerne behauptet wird», sagte er. Der Agrarausschuss des
Bundestags hat empfohlen, den Grünen-Antrag abzulehnen.