Ministerin Klöckner verteidigt Freilandverbot für Neonikotinoide

20.04.2018 14:04

Drei Insektizide gelten als «Bienenkiller» - deshalb sollen sie in
der EU verboten werden. Bundesagrarministerin Klöckner unterstützt
das Vorhaben, doch Linken und Grünen geht das nicht weit genug.

Berlin (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU)
hat bekräftigt, dass sie in Brüssel dem geplanten Freilandverbot für

drei bienenschädliche Insektizide zustimmen wird. «Was der Biene
schadet, kommt vom Markt», versicherte Klöckner am Freitag im
Bundestag. Die europäische Lebensmittelbehörde Efsa hatte kürzlich
drei sogenannte Neonikotinoide als Gefahr für Wild- und Honigbienen
bewertet. Die EU-Kommission will die Nutzung der Pflanzenschutzmittel
deshalb auf Gewächshäuser beschränken. Über dieses Vorhaben werden

die 28 EU-Staaten in der kommenden Woche abstimmen.

Linke und Grüne unterstützen das von Klöckner angekündigte
Abstimmungsverhalten. «Das ist gut so, aber es ist nur ein erster und
übrigens auch längst überfälliger Schritt», sagte die Linken-Obfr
au
im Bundestags-Agrarausschuss, Kirsten Tackmann. Auch Harald Ebner von
den Grünen forderte weitergehende Maßnahmen: «Nachfolgestoffe mit
gleicher Wirkungsweise dürfen gar nicht erst zugelassen werden.»
Darüber hinaus regte er an, die Regelung für Gewächshäuser noch
einmal zu überdenken. «Denn die sind gar keine wirklich geschlossenen
Systeme, obwohl das gerne behauptet wird», sagte er der Deutschen
Presse-Agentur.

Neben der großen Koalition signalisierte auch die AfD ihre
Unterstützung für Klöckner. Kritisch äußerte sich hingegen die
FDP-Abgeordnete Carina Konrad. Durch die Verbote drohten den
Landwirten gravierende Einschränkungen. Schon heute gebe es kaum noch
eine Auswahl an Pflanzenschutzmittel. Klöckner verteidigte jedoch das
angepeilte Verbot: «Das ist im Interesse der Natur, aber auch im
Interesse der Landwirtschaft, denn auch sie ist auf die
Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen.»