Frankreich und Libyen wollen Zusammenarbeit bei Migration stärken

18.06.2018 07:23

Paris (dpa) - Frankreich will in der Migrationspolitik enger mit dem
Krisenland Libyen zusammenarbeiten. Das teilte der Pariser
Élyséepalast am Sonntagabend nach einem Telefonat von Präsident
Emmanuel Macron mit dem Chef der international anerkannten libyschen
Einheitsregierung, Fajis al-Sarradsch, mit.

Die beiden hätten entschieden, «ihre Zusammenarbeit noch zu
verstärken, um Migrationsströme besser zu beherrschen und wirksamer
gegen kriminelle Menschenhändlernetzwerke zu kämpfen». Was damit
konkret gemeint ist, wurde in der Erklärung nicht gesagt.

Libyen ist ein wichtiges Transitland für Migranten auf dem Weg nach
Europa. Seit dem mit französischer Hilfe erfolgten Sturz des
Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi vor sieben Jahren wird das
Land von Machtkämpfen zerrissen. Rivalisierende Spitzenpolitiker des
ölreichen Landes hatten sich Ende Mai in Paris darauf verständigt,
dass es im Dezember Präsidenten- und Parlamentswahlen geben soll.

Menschenrechtsorganisationen beklagen immer wieder, dass Migranten in
Lagern in Libyen Opfer von Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit
seien. Betrieben werden die Camps oftmals von bewaffneten Milizen und
Menschenhändlern.