Leben in Deutschland teurer als im EU-Schnitt

22.06.2020 08:26

Wiesbaden (dpa) - Das Leben in Deutschland bleibt teurer als im
EU-Schnitt. Das Preisniveau der privaten Konsumausgaben lag auch im
Jahr 2019 über dem Mittel der - ohne Großbritannien berechnet - 27
Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) - und zwar um 6,8
Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Allerdings bekamen Verbraucher nach Angaben der Wiesbadener Behörde
in den meisten direkten Nachbarstaaten Deutschlands nach wie vor
weniger für ihr Geld als in der Heimat. Lediglich in den
Nachbarländern Polen und Tschechien waren die Lebenshaltungskosten,
zu denen Ausgaben für Lebensmittel, Wohnen und Energie zählen,
deutlich niedriger.

Mit Abstand teuerstes Land für Verbraucher innerhalb der EU ist seit
Jahren Dänemark: Dort lag das Preisniveau im vergangenen Jahr um 41,3
Prozent über dem EU-Durchschnitt. Mit einigem Abstand folgen Irland
(33,7 Prozent über dem Schnitt), Luxemburg (31,1 Prozent), Finnland
(26,7 Prozent) und Schweden (20,6 Prozent).

Am günstigsten innerhalb der EU war es erneut in Bulgarien: Dort
mussten Verbraucher für ihre Lebenshaltungskosten nur rund halb so
viel zahlen wie im Schnitt aller Mitgliedstaaten (47,2 Prozent unter
dem Durchschnitt). Auch in Rumänien lag das Preisniveau um 45,1
Prozent unter dem EU-Schnitt. Allerdings ist auch der Wohlstand
innerhalb Europas extrem ungleich verteilt.