Europapolitiker Albrecht: DSGVO hat schon jetzt Verbraucher gestärkt

22.06.2018 10:00

Brüssel (dpa) - Die seit kurzem geltenden EU-Datenschutzregeln haben
die Position der Internet-Nutzer nach Ansicht des Europapolitikers
Jan Philipp Albrecht (Grüne) schon in den ersten Wochen deutlich
gestärkt. Selbst wenn Nutzer nicht alle Datenschutz-Hinweise lesen
würden, hätten Verbände jetzt die Möglichkeit, gegen illegale
Praktiken vorzugehen. «Da wird deutlich mehr Angriffsfläche
geschaffen für diejenigen, die sich gegen verbraucherrechtswidrige
Praxis wehren wollen», sagte Albrecht der Deutschen Presse-Agentur in
Brüssel. Er hatte die Datenschutzgrundverordnung maßgeblich für das
Europaparlament mit den EU-Staaten verhandelt.

Nach zweijähriger Übergangszeit gelten die Regeln seit dem 25. Mai in
allen 28 EU-Ländern. Sie sollen vor allem Verbraucher besser
schützen. So wird etwa die Verarbeitung personenbezogener Daten durch
Unternehmen, Vereine oder Behörden strenger geregelt. Verbraucher
müssen darüber informiert werden, wer Daten wie Name, Adresse,
E-Mail-Adresse und Ausweisnummer aus welchem Grund sammelt - und
zustimmen.

Bei Verstößen drohen Unternehmen hohe Geldstrafen. Beschweren können

sich die EU-Bürger bei den nationalen Datenschutzbehörden - und
müssen sich nicht mehr an die Behörden des Landes wenden, in dem das
betroffene Unternehmen seinen Sitz hat. Bis Donnerstag waren bei den
Datenschutzbehörden 29 grenzüberschreitende Fälle gemeldet worden,
wie Europas oberste Datenschützerin Andrea Jelinek der dpa sagte.