EU-Staaten sagen Mehrwertsteuerbetrug den Kampf an

22.06.2018 12:55

Luxemburg (dpa) - Die EU-Staaten kämpfen künftig verstärkt gemeinsam

gegen Mehrwertsteuerbetrag, der jährlich geschätzte Schäden von 50
Milliarden Euro verursacht. Die Finanzminister einigten sich am
Freitag in Luxemburg auf gezielten Informationsaustausch von
Steuerfahndern und Ermittlern über Ländergrenzen hinweg, um Betrügern

das Handwerk zu legen.

Kriminelle Banden nutzen oft komplexe Modelle, um bei
grenzüberschreitenden Lieferungen im großen Stil Mehrwertsteuer zu
hinterziehen. Das geht zu Lasten der öffentlichen Haushalte und damit
der normalen Steuerzahler.

Künftig sollen sich die Ermittler verstärkt elektronisch austauschen,
Informationen über besonders große Fälle und Banden sollen
systematisch an Behörden in der EU weitergegeben werden. Da noch
technische Vorbereitungen nötig sind, soll der Austausch aber erst
2020 starten.

Die Mehrwertsteuer ist für die öffentlichen Haushalte ein großer
Posten. In der EU beträgt sie nach Angaben der EU-Kommission jährlich
mehr als eine Billion Euro.