Tsipras will nach Griechenland-Einigung Krawatte umbinden

22.06.2018 15:05

Athen (dpa) - Der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras
will sich erstmals nach der Machtübernahme im Jahr 2015 eine Krawatte
umbinden. «Wetten müssen bezahlt werden, wenn sie gewonnen sind. Ich
werde es wohl nicht vermeiden können», sagte Tsipras bei einem
Treffen mit dem griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos
nach der Griechenland-Einigung der Eurogruppe am Freitag.

Tsipras erinnerte daran, dass er während des Höhepunktes der
griechischen Finanzkrise dem früheren italienischen Regierungschef
Matteo Renzi und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
versprochen hatte, eine Krawatte umzubinden, sobald sein Land aus der
Krise herauskommt. Renzi und Juncker hatten Tsipras 2015 Krawatten
als eine Art Aufforderung überreicht, sich an die europäischen
Gepflogenheiten bei Spitzentreffen zu halten.  

Griechenland verlässt im August das dritte Euro-Rettungsprogramm und
steht dann finanziell wieder auf eigenen Beinen. Zum Abschluss erhält
das hoch verschuldete Land noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten
als Finanzpolster und Schuldenerleichterungen. Dafür verpflichtet es
sich zur Fortsetzung des Spar- und Reformkurses. Das Paket
vereinbarte die Eurogruppe in der Nacht zum Freitag in Luxemburg.