Tsipras bindet nach Griechenland-Einigung Krawatte umbinden

22.06.2018 19:27

Athen (dpa) - Der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat
erstmals nach der Machtübernahme im Jahr 2015 eine Krawatte
umgebunden. Er erschien am Freitagabend zu einer Sitzung der
Parlamentsfraktionen seiner linken Partei Syriza und der
rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel) mit
einer dunkelroten Krawatte um den Hals. «Wie Sie sehen, Wetten müssen
eingehalten werden. Ich habe etwas Schwierigkeiten damit, aber ich
werde mich daran gewöhnen», sagte Tsipras.

Tsipras hatte auf dem Höhepunkt der griechischen Finanzkrise dem
früheren italienischen Regierungschef Matteo Renzi und
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker versprochen, eine
Krawatte umzubinden, sobald sein Land aus der Krise herauskommt.
Renzi und Juncker hatten Tsipras 2015 Krawatten als eine Art
Aufforderung überreicht, sich an die europäischen Gepflogenheiten bei
Spitzentreffen zu halten. Auch der mazedonische Regierungschef Zoran
Zaev hatte Tsipras eine Krawatte geschenkt.    

Griechenland verlässt im August das dritte Euro-Rettungsprogramm und
steht dann finanziell wieder auf eigenen Beinen. Zum Abschluss erhält
das hoch verschuldete Land noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten
als Finanzpolster und Schuldenerleichterungen. Dafür verpflichtet es
sich zur Fortsetzung des Spar- und Reformkurses. Das Paket hatte die
Eurogruppe in der Nacht zum Freitag in Luxemburg vereinbart.