Neue Regelung sorgt für Fragen-Ansturm bei Datenschützern

23.06.2018 04:00

Wiesbaden (dpa/lhe) - Seit die neue EU-Datenschutz-Regel in Kraft
getreten ist, wird der hessische Datenschutzbeauftragte von Anfragen
geradezu überschwemmt. «Wir nennen uns nur noch Call-Center», sagte
eine Sprecherin in Wiesbaden. «Die Zahl der Anfragen ist extrem hoch.
Vor allem bei Firmen, Kommunen und auch bei Vereinen herrschen große
Unsicherheiten.» Aber auch Privatleute wenden sich mit ihren Fragen
an den Datenschutzbeauftragten Michael Ronellenfitsch und sein Team.
Wie viele formale Beschwerden darunter sind, konnte die Sprecherin
nicht beziffern.

Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt seit 25. Mai. Im
Kern soll die Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch
Unternehmen oder Vereine geregelt werden. Unter anderem müssen
Verbraucher künftig von Beginn an darüber informiert werden, wer ihre
persönlichen Daten wie Name, Adresse, E-Mail-Adresse und
Ausweisnummer aus welchem Grund erhebt - und sie müssen zustimmen.
Daten, die für den ursprünglichen Zweck der Speicherung nicht mehr
benötigt werden, müssen gelöscht werden. Bei Verstößen gegen die

neuen EU-Regeln drohen Strafen von bis zu vier Prozent des weltweiten
Jahresumsatzes.