Merkel hofft im Asylstreit auf rasche Absprachen mit EU-Partnern

24.06.2018 15:09

Brüssel (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hofft im Asylstreit
schon für die nächsten Tage auf Absprachen mit einzelnen EU-Ländern,

um das Weiterwandern von Flüchtlingen nach Deutschland zu begrenzen.
Es gehe um die Frage, wie man fair miteinander umgehen und einen
Ausgleich schaffen könne, sagte die CDU-Chefin am Sonntag vor dem
Asyltreffen mit anderen EU-Ländern in Brüssel.

Bis zum EU-Gipfel am Donnerstag werde noch keine Gesamtlösung für die
europäische Asylpolitik möglich sein, sagte sie. Deshalb gehe es ihr
nun um Absprachen zwischen zwei oder mehreren Staaten, wie man sich
gegenseitig helfen und einen «Modus vivendi» finden könne. Die Arbeit

daran werde in den nächsten Tagen weiter gehen. Doch sei das
Asyltreffen in Brüssel sehr, sehr wichtig, sagte Merkel.

Merkel steht innenpolitisch enorm unter Druck, bis zum EU-Gipfel
Donnerstag und Freitag auf europäischer Ebene einen Weg zu finden,
den Zustrom von in anderen EU-Ländern registrierten Asylbewerbern
nach Deutschland zu bremsen. Gelingt keine für die CSU akzeptable
Lösung, will Innenminister Horst Seehofer einseitig mit
Zurückweisungen an der deutschen Grenze beginnen. Das könnte zur
Zerreißprobe für die Fraktionsgemeinschaft von CDU/CSU und die große

Koalition werden, aber auch für die Europäische Union.