CDU-Bundesvize Strobl: Europa muss im Asylstreit schnell handeln

25.06.2018 11:17

Berlin (dpa) - CDU-Bundesvize Thomas Strobl hält eine schnelle
europäische Einigung im Asylstreit für notwendig. «Selbstverständli
ch
ist eine europäische Lösung die bessere», sagte Strobl am Montag vor

parteiinternen Beratungen in Berlin. «Nationale Grenzkontrollen haben
allerdings einen Vorteil: Sie sind sehr schnell machbar. Deswegen ist
es jetzt ganz wichtig, dass nicht nur geredet wird, sondern dass
gehandelt wird und wir einen funktionierenden Außengrenzenschutz in
Europa in einer überschaubaren Zeit bekommen.»

Mit Blick auf das EU-Sondertreffen am Sonntag in Brüssel sagte
Strobl, es gebe offensichtlich eine große Einigkeit darüber, beim
Schutz der europäischen Außengrenzen voranzukommen. «Klar ist auch:
Wenn der Außengrenzenschutz in Europa nicht funktioniert, dann wird
es wieder verstärkt Grenzkontrollen an den Binnengrenzen in Europa
geben.»

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach dem EU-Sondertreffen trotz
des großen innenpolitischen Drucks noch keine kurzfristige Lösung im
europäischen Asylstreit skizziert. Man werde bis zum EU-Gipfel am
Donnerstag, «aber natürlich auch danach», an Lösungen arbeiten, sag
te
sie. Die CSU verlangt bis zum 1. Juli einen europäischen Ansatz, um
das Weiterwandern von Flüchtlingen innerhalb der EU zu unterbinden.
Anderenfalls droht Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit einem
Alleingang: Dann will er in der EU registrierte Flüchtlinge an der
deutschen Grenze zurückweisen lassen. Dies könnte die Zukunft der
großen Koalition, aber auch den Zusammenhalt in der EU gefährden.