Schulze will strikte Klimaschutzvorgaben für Neuwagen

25.06.2018 11:41

Luxemburg (dpa) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert
strikte CO2-Grenzwerte für Autos und Vans ab 2022. «Der
Verkehrssektor ist das Sorgenkind», sagte die SPD-Politikerin am
Montag bei einem EU-Ministertreffen in Luxemburg. «Wir müssen das,
was technisch möglich ist, jetzt auch machen.»

Zwar wolle man die Autoindustrie in Deutschland und Europa erhalten.
«Aber wir müssen auch unsere Klimaschutzziele erreichen», fügte
Schulze hinzu. Sie zähle auf die Innovationskraft der Branche. «Wir
müssen hier weiterkommen.»

Thema des Rats der EU-Länder war ein Vorschlag der EU-Kommission, den
Kohlendioxid-Ausstoß von Neuwagen weiter zu drücken. Sie sollen bis
2025 im Schnitt zunächst 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen
als 2021, bis 2030 dann 30 Prozent weniger. Ein Beschluss zur
Position der EU-Länder wurde aber noch nicht erwartet.

Gebilligt wurden indes bereits neue Vorschriften zur Überwachung von
Treibstoffverbrauch und Kohlendioxid-Emissionen bei Lastwagen und
Bussen. Auch dies soll dem Klimaschutz helfen. Vorgesehen sind
einheitliche Standards für die Verbrauchsangaben, damit sich
Spediteure bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge besser orientieren
können. Für Autos und Vans gibt es eine ähnliche Regelung bereits.

Der Ausstoß von Treibhausgasen aus dem Verkehr lag 2015 in der EU
nach offiziellen Angaben um 19 Prozent über dem Stand von 1990. Knapp
drei Viertel davon stammten aus dem Straßenverkehr, davon wiederum
44,5 Prozent von Autos und 18,8 Prozent von Lastwagen und Bussen. Um
die EU-Klimaziele für 2030 zu schaffen, ist eine drastische
Trendwende nötig: Bis 2030 sollen die Emissionen aus dem Verkehr um
20 Prozent unter den Wert von 2008 gedrückt werden.