Schwieriger Kampf gegen «Pest der kleinen Wiederkäuer» in Bulgarien

17.07.2018 19:41

Sofia (dpa) - EU-Spezialisten prüfen seit Dienstag in Bulgarien, wie
das Balkanland die «Pest der kleinen Wiederkäuer» bekämpft. Die
mehrtägige Inspektion aus Brüssel wurde notwendig, nachdem im Juni
die sogenannte Pest der kleinen Wiederkäuer erstmals in der
Europäischen Union im Südosten Bulgariens nachgewiesen wurde. Als
Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung der Tierkrankheit wurden seitdem
in Bulgarien trotz Protesten mehr als 4000 Schafe und Ziegen getötet.

Die Tötung der Tiere führe zu Unfrieden, räumte Agrarminister Rumen
Poroschanow am Dienstag ein. Der Minister beklagte, dass
Parlamentarier der oppositionellen Sozialisten, die seinen Rücktritt
fordern, an einer Protestblockade teilnehmen. Damit wird seit Tagen
im Dorf Scharkowo im Grenzgebiet zur Türkei verhindert, dass die
Behörden die dort verbliebenen rund 300 Schafe und Ziegen töten.

Vor dem Parlament in Sofia soll es am Mittwoch eine große
Protestaktion geben.

Die sogenannte Pest der kleinen Wiederkäuer ist eine hochansteckende
Virusinfektion, an der Schafe und Ziegen erkranken und meist auch
sterben. Menschen können sich nicht anstecken. Bulgarien droht ein
Exportstopp für Schaf- und Ziegenprodukte. Die Seuche soll mit einem
aus der Türkei geschmuggelten Tier nach Bulgarien gebracht worden
sein. Die Kontrollen an der bulgarischen Grenze zur Türkei wurden am
Dienstag einem Bericht des Fernsehsenders bTV zufolge verschärft.
Auch Nahrung darf nun nicht mehr aus der Türkei mitgenommen werden.